Dynamische Stromtarife: Wie flexible Verbraucher Kosten und Umwelt schonen können

Wieso nicht den Strom verbrauchen, wenn er günstig ist? Dynamische Stromtarife bieten genau das: Sie passen sich den Strompreisen an der Börse an und ermöglichen es Verbrauchern, von günstigen Zeiten zu profitieren. Doch wie funktionieren diese Tarife genau, und für wen sind sie wirklich attraktiv? In diesem Blogbeitrag erklären wir die Funktionsweise, den Nutzen und wie Sie dynamische Tarife in Ihrem Haushalt umsetzen können – und werfen einen Blick auf die Anbieter, die diese Innovation vorantreiben.

Was sind dynamische Stromtarife?

Dynamische Stromtarife, auch als „Flextarife“ bekannt, sind ein innovatives Preismodell im Energiemarkt. Anders als bei klassischen Festpreistarifen, bei denen der Strompreis konstant bleibt, variiert der Preis bei dynamischen Tarifen abhängig von der Entwicklung der Strompreise an der Börse. Der Strompreis kann sich dabei mehrmals am Tag ändern – beispielsweise stündlich oder sogar in noch kürzeren Intervallen. Diese Preisbewegungen basieren auf Angebot und Nachfrage, wobei Faktoren wie die Einspeisung erneuerbarer Energien (z. B. Wind und Sonne) oder die Nachfrage der Verbraucher eine Rolle spielen.

Das Konzept ist eng mit dem Einsatz von Smart Metern (intelligenten Messsystemen) verknüpft. Diese digitalen Zähler ermöglichen es, den Stromverbrauch in Echtzeit zu messen und exakte Verbrauchsdaten zu sammeln, die für die Abrechnung dynamischer Tarife erforderlich sind. Smart Meter sind also die technische Grundlage für dynamische Stromtarife, da sie sowohl Verbrauch als auch Preise in Echtzeit überwachen können.

Wie funktionieren dynamische Stromtarife?

Dynamische Tarife greifen auf den Börsenstrompreis zurück, der in Deutschland durch die europäische Strombörse EPEX Spot bestimmt wird. Verbraucher mit einem solchen Tarif können von Preisschwankungen profitieren, indem sie Strom zu günstigen Zeiten nutzen, zum Beispiel, wenn viel Wind- oder Solarenergie ins Netz eingespeist wird. Umgekehrt kann der Preis auch zu Spitzenzeiten, wenn die Nachfrage hoch und das Angebot niedrig ist, steigen. Nutzer müssen ihren Verbrauch also gezielt in Zeiten niedriger Preise verlagern, um maximal zu sparen. Ein Beispiel: Zwischen 12 und 16 Uhr, wenn die Sonne scheint und viel Solarstrom ins Netz eingespeist wird, sind die Strompreise häufig niedriger. Haushalte, die ihren Verbrauch auf diese Zeiten verlagern können, beispielsweise indem sie ihre Waschmaschine oder ihren Geschirrspüler dann laufen lassen, können von günstigeren Tarifen profitieren.

Für wen sind dynamische Stromtarife sinnvoll?

Dynamische Stromtarife lohnen sich vor allem für Haushalte, die ihren Stromverbrauch flexibel steuern können. Typische Beispiele sind Haushalte mit einer Wärmepumpe, einem Elektroauto oder einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher. Diese Verbrauchergruppen haben oft die Möglichkeit, ihren Stromverbrauch zu Zeiten zu verschieben, in denen der Strom besonders günstig ist. So können E-Autos zum Beispiel über Nacht oder zu Zeiten mit günstigem Börsenstrom geladen werden, was erhebliche Einsparungen ermöglicht.

Für Haushalte, die keine Flexibilität in ihrem Stromverbrauch haben oder den Strombedarf kaum steuern können, sind dynamische Tarife weniger attraktiv. Der zusätzliche Aufwand, den Verbrauch zu überwachen und aktiv zu steuern, steht oft nicht im Verhältnis zu den möglichen Einsparungen. In diesen Fällen bieten sich eher klassische Festpreistarife an, bei denen der Preis über den gesamten Abrechnungszeitraum stabil bleibt.

Auch technologische Voraussetzungen spielen eine wichtige Rolle. So benötigen dynamische Tarife Smart Meter, die den Stromverbrauch in Echtzeit aufzeichnen und an den Anbieter übermitteln. In Deutschland ist der Einsatz von Smart Metern gesetzlich geregelt und wird vor allem für Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh verpflichtend. Der flächendeckende Einbau dieser intelligenten Zähler ist jedoch noch im Gange.

Welche Vorteile bieten dynamische Stromtarife?

  1. Kostenersparnis: Wer in der Lage ist, seinen Stromverbrauch zu flexibilisieren, kann durch dynamische Tarife von günstigen Börsenstrompreisen profitieren. Dies gilt besonders in Zeiten hoher Einspeisung erneuerbarer Energien, in denen der Strompreis sinkt.
  2. Umweltfreundlicher Verbrauch: Dynamische Tarife fördern die Nutzung erneuerbarer Energien, da Verbraucher dazu animiert werden, Strom zu Zeiten zu nutzen, in denen viel grüner Strom produziert wird. Dies trägt zur Entlastung des Stromnetzes und zur Förderung einer nachhaltigen Energienutzung bei.
  3. Transparenz: Durch den Einsatz von Smart Metern und die Echtzeitüberwachung des Stromverbrauchs haben Verbraucher stets einen Überblick über ihren aktuellen Verbrauch und die zugehörigen Kosten. Dies ermöglicht eine gezieltere Steuerung des Stromverbrauchs.

Anbieter von dynamischen Stromtarifen in Deutschland

In Deutschland gibt es mittlerweile eine wachsende Anzahl von Anbietern, die dynamische Stromtarife anbieten. Zu den bekanntesten gehören:

Awattar

Awattar

Dieser Anbieter bietet Tarife, die sich stündlich am Börsenpreis orientieren. Awattar ist besonders bei Nutzern von Elektroautos oder Wärmepumpen beliebt, da hier ein flexibler Verbrauch gut möglich ist.

Tibber

Tibber

Ein weiterer Anbieter, der den Strom zum Einkaufspreis an seine Kunden weitergibt. Tibber kombiniert dies mit einer App, die dabei hilft, den Stromverbrauch zu optimieren und zu Zeiten zu verlagern, in denen die Preise besonders niedrig sind.

Solar Manager

Solar Manager

Ein weiterer Anbieter, der sich auf dynamische Stromtarife spezialisiert hat, ist Solar Manager. Das Unternehmen bietet eine innovative Lösung, die besonders für Haushalte mit Photovoltaikanlagen interessant ist. Solar Manager ermöglicht es, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu optimieren und gleichzeitig von den Schwankungen am Strommarkt zu profitieren. Mit Hilfe eines intelligenten Energiemanagementsystems können Haushalte ihren Stromverbrauch gezielt auf Zeiten mit niedrigen Preisen verlagern. Die App von Solar Manager liefert Echtzeitdaten zu Börsenstrompreisen und steuert Geräte wie Wärmepumpen oder E-Auto-Ladestationen automatisch, um Kosten zu minimieren und die Nutzung von grünem Strom zu maximieren​.

Wie kann man einen dynamischen Stromtarif nutzen?

Die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs setzt einige technische und vertragliche Voraussetzungen voraus. Zunächst ist der Einbau eines Smart Meters erforderlich, der den Stromverbrauch in Echtzeit aufzeichnet und an den Anbieter übermittelt. In vielen Fällen übernehmen die Anbieter die Kosten für den Einbau oder bieten entsprechende Tarife an, die die Messkosten decken.

Sobald der Smart Meter installiert ist, können Verbraucher in Echtzeit ihren Stromverbrauch überwachen und gezielt zu günstigen Zeiten nutzen. Die meisten Anbieter stellen hierzu eine App oder eine Online-Plattform bereit, über die aktuelle Strompreise und Verbrauchsdaten eingesehen werden können.

Es ist wichtig, bei der Wahl eines dynamischen Stromtarifs genau auf die Vertragsbedingungen zu achten. Einige Anbieter verlangen beispielsweise eine Mindestlaufzeit oder setzen bestimmte Voraussetzungen, wie den Einsatz eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe, voraus. Zudem ist es ratsam, sich über mögliche Preisschwankungen und das damit verbundene finanzielle Risiko im Klaren zu sein.

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Bei Fragen oder Interesse an einer Zusammenarbeit stehen wir dir jederzeit gerne zur Verfügung. Gemeinsam können wir deine individuellen Anforderungen optimal umsetzen und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Dynamische Stromtarife bieten eine spannende Möglichkeit, die Energiekosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Sie sind jedoch nicht für jeden Haushalt geeignet. Wer über die notwendige Flexibilität im Verbrauch verfügt und einen Smart Meter nutzen kann, profitiert von den Vorteilen dieser Tarife. Anbieter wie Awattar, Tibber und Stromdao setzen auf innovative Preismodelle, die sich an den aktuellen Strompreisen orientieren und somit Transparenz und Kostenersparnis ermöglichen.

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